Über mich

Du hast die Route verlassen

… der Titel beschreibt so ein kleines bisschen, wie es in jedem Leben ab und zu mal läuft: man macht etwas von der „Außenwelt“ unerwartetes oder überraschendes bemerkt aber selbst nicht, dass eine „Lebensroute“ sich ändert.

 

Geboren wurde ich am 28.9.1958, ein Sonntagskind – Glück gehabt. Kindergarten und Grundschule (hieß damals Volksschule) in Frankfurt-Rödelheim. Dann zum ersten Mal die Route geändert: Liebigschule, ein Gymnasium („wie kann man ein Arbeiterkind aufs Gymnasium schicken“, Diskussionen aus den 1960er Jahren), naja „Route verlassen“ halt. Abitur in 1976 – Route gehalten.

In der Zeit Fußball gespielt, zuerst im Stadtteilverein 1. FC Rödelheim und dann noch bei Rot Weiß Frankfurt („Route verlassen“, man spielt nicht im Nachbarstadtteil). Irgendwann machte das im Tor keinen Spaß mehr und ich bewegte mich zur Randsportart Volleyball („Route verlassen“), startete bei der FTG Frankfurt und blieb dort auch die ganze Zeit (Route mal nicht verlassen).

Dem Fussball blieb ich aber verbunden, denn 1968 war ich zum ersten Mal im Waldstadion bei Eintracht Frankfurt und besuche die Spiele heute immer noch. Tragische Spiele, Pokalsiege, Europapokalsiege und unvergessliche Auswärtsfahrten ziehen sich so über die Jahrzehnte.

Nach der Bundeswehr 1977 dann mit Informatik ein Studienfach ausgewählt, das damals kaum jemand kannte („Route verlassen“) und auch nur an drei Hochschulen verfügbar war. Auf die Frage, was das ist habe ich mal erklärt, es ist der Wissenschaft-Mix von Information und Telematik und man wird damit Nachrichtensprecher – es gab Menschen, die das geglaubt haben.

Noch als Student habe ich geheiratet, („Route verlassen“, das war ziemlich selten unter Studenten) und aus dieser Ehe stammen meine beiden ersten Töchter, von denen ich heute voller Stolz sagen kann, dass sie selbstbewusste Frauen geworden sind, die jede ihren eigenen Weg geht. Auch in diesen Lebensläufen finden sich Stellen, wo die „Route verlassen“ wird, aber das müssen sie selbst erzählen.

Irgendwann war klar, dass diese Ehe keine Zukunft hatte und es wurde Zeit auch „diese Route zu verlassen“. Die gute Zeit kam aber wieder, als ich die beste Ehefrau aller Zeiten heiraten durfte (richtige Route) und wir begannen unser erworbenes altes Bauernhaus mit Scheune („Route verlassen“, man kauft normalerweise Reihenmittelhäuser) in Bergen-Enkheim zu sanieren, umzubauen, auszubauen und so weiter – das dauerte so ungefähr 20 Jahre und hört eigentlich nicht auf.

Meine dritte Tochter kam zur Welt und auch hier erfüllt es mich mit Stolz, heute eine selbstbewusste junge Frau zu sehen.

Im Beruf ging es nach dem Studium über 12 Jahre Alfred Teves Gmbh (hieß auch ITT Automotive, heute Continental) zur Deutschen Telekom T-Systems, die ich dann nach 16 Jahren Richtung Selbstständigkeit verlassen habe. Die Route zur Selbstständigkeit mit Ü50 und schon als Opa, war richtig und gut, aber auch ein „Route verlassen“.

Mit der Selbstständigkeit und dem immer wichtiger werdenden Faktor Gesundheit und Fitness, begann dann die Zeit des Wanderns, Nordic Walkens und des Radfahrens. In kleinen Kreisen um die eigene Stadt herum, in mittleren Kreisen in Deutschland und den Nachbarländern und weit weg zum Kilimanjaro und in den Himalaja. Alleine, zu zweit und mit Freunden – von diesen Routen sollen dann diese Seiten erzählen.

Dezember 2023, Kalles

 

 

 

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