Eine Fussballreise
12.4.2024Nach Metz – mit meinem französischen Lieblingsschwager Laurent, war lange ein Vorhaben, wurde dann kurzfristig ein Plan und kurz vor Saisonende hat es vollkommen unerwartet doch noch geklappt. Aber nicht einfach so, sondern freitags nach Metz zum Fußball, in der Nacht in Laurents Heimatdorf Richeling nach Lothringen und danach nach Stuttgart zum Spiel der Eintracht.
Auf die Autobahn um kurz nach 13:00 Uhr und auf geht’s Richtung Metz. Auf der Fahrt ist es uns zwei Ü60ern gelungen, mit dem Handy eine 24 Stunden Parkkarte für das Parkhaus unserer Wahl in Metz zu bekommen – welch digitaler Erfolg! Dort angekommen hat das Prozedere sogar funktioniert.
Aus dem Parkhaus heraus fiel unser Blick sofort auf die große und beeindruckende Kathedrale Saint-Etienne.

…mit dem 41m hohen Gewölbe …

… mit dem Bau zwischen 1250 und 1520 oder …

… mit den 6500 Quadratmetern Glasmalerei,
… aber unser Blick ging nach links, zur Markthalle.
Ein wunderbarer Nasen- und Augenschmaus mit vielen Spezialitäten war in allen Gängen aufgebaut.

In dieser Halle haben wir vor 9 Jahren eine Gemüsesuppe eingenommen, wir konnten uns an den Stand und an die Suppe erinnern, …

… aber nicht mehr, welches Fußballspiel wir damals gesehen haben. Zum Glück ließ sich die Wissenslücke mit Yannicks Hilfe telefonisch wieder schließen.


Wieder draußen nahmen wir den Weg zum Place Saint Jacques. Ein wunderbarer Pausenplatz mit “männergerechter“ Verpflegung. Sonne, Bierchen, Quiche … was willst Du mehr. Der Platz war bevölkert, das Karussell drehte sich, an diesem Samstag war die Welt in Metz gefühlt wohl in Ordnung.








Auch Laurents Erinnerungen gingen 30 Jahre zurück und der Wirt ist immer noch derselbe, Laurent auch und das Monaco schmeckt immer noch genauso.
Für den FC Metz ist Abstiegskampf auf dem vorletzten Platz angesagt und es war der RC Lens zu Gast.
Das Wappen des FC Metz stellt stilisiert den Drachen Graoully dar, der in den Ruinen des römischen Amphitheaters mit unzähligen giftigen Schlange sein Unwesen trieb. Zum Glück konnte er mit Hilfe des heiligen Bischofs Clemens vertrieben werden.

Heute musste der RC Lens irgendwie „vertrieben“ werden.

Das Spiel begann unglücklich mit dem Elfmeter für Lens, aber mit einer großen kämpferischen Leistung …

… und zwei Toren des georgischen Nationalspielers Georges Mikautadze konnte Metz glücklicherweise 2:1 gewinnen.

Erleichterung nach dem Abpfiff, aber das rettende Ufer ist noch nicht erreicht.


Natürlich hat Meme schon geschlafen, aber sie hat es sich nicht nehmen lassen und uns mitten in der Nacht mit frischem Rhabarberkuchen überrascht.
Zum Frühstück gab es alles, was zu Frankreich gehört: Brioche und Baguette mit Honig und Marmeladen und Käse. Dazu gab es einige französische Telefonate mit Brüdern, Tanten und Cousinen, glaube ich zumindest – ich habe ja nichts verstanden.


Danach der Morgenspaziergang zu den Seen der Maginot Aquatique, wo die Diskrepanz zwischen friedlichster Stimmung auf einem ruhigen See und dem zu Kriegszwecken gebauten Verteidungswall so richtig offensichtlich wurde.
Weiter ging es mit dem Auto und der S-Bahn nach Stuttgart ins Neckarstadion. Das trägt heute irgendeinen Produktnamen, aber ich denke mal das Neckarstadion bleibt genauso Neckarstadion, wie das Waldstadion das Waldstadion bleibt. Nächster Stopp: Polizeisportverein mit schwäbischen Bratwurstbrötchen und Weizenbier.
Wir sinnierten über die Rätsel der deutschen Sprache in Abhängigkeit von den Tageszeiten: Tagsüber: der Weizen und das Korn, abends: das Weizen und der Korn. Die hitzige Diskussion wurde nur durch das Auftauchen zweier Vfb Fans aus Enkheim (Charly und Benni) und weiteren Weizen unterbrochen.
Über das Spiel selbst legen wir als Eintracht Fans mal das Handtuch des Vergessens, aber zumindest haben wir in der zweiten Halbzeit ein 0:0 erreicht und das Eckenverhältnis war ausgeglichen, mehr war nicht drin.


Irgendwann in der Nacht zum Sonntag sind wir wieder in Frankfurt angekommen. Über die Männergespräche im Auto decken wir das Mäntelchen des Geheimnisses, was im Auto besprochen wurde, bleibt im Auto.

Danke an Laurent für die weite Fahrerei und die Stadtführung in Metz. Wir müssen das dringend mit mehr Teilnehmern wiederholen.
Freiwillige mögen sich bitte melden …
Total nett , war eine tolle entspannte Zeit , war echt toll.
Danke Kalles.
Eine Korrektur :
es war nicht Lille sondern RC Lens ! Lille kommt noch
Lg
Ja, es war ein Super Trip und die Verwechslung ist schon korrigiert …
Ich bin dabei
Wunderbarer Bericht und tolle Impressionen!
Vielen Dank für diesen Reisebericht!