Besuch der Fuggerei in Augsburg

15.12.2023

Wir konnten in Augsburg die „Fuggerei“ besuchen. Das ist die älteste Sozialsiedlung der Welt. Die komplette Siedlung wird seit 500 Jahren aus dem Privatvermögen der Fam. Fugger finanziert.

Das Wohnen ist an Bedienungen geknüpft, man muss Augsburger sein, katholisch und bedürftig. 

Man soll auch dreimal am Tag für die Familie Fugger beten, dann kostet das Wohnen im Jahr 88 Cent.

 

 

Die Möblierung war speziell. Himmelbetten konnten sich die meisten Haushalte nicht leisten. Man schlief im Sitzen, da das Liegen gedanklich mit dem Tod verknüpft wurde. Die Truhen für Kleidung und Wäsche hatten oft ein Innenfach für kleinere Gegenstände und einen Sockel oder Beine als Schutz vor Feuchtigkeit. Säuglinge lagen wohl in Wiegen. Ältere Kinder schliefen meist in Kisten, die man tagsüber unter das Ehebett schob.

Die Klingelzüge an den Häusern in der Fuggerei wurden deshalb so individuell gestaltet, damit die Bewohner nachts bei unbeleuchteten Gassen den richtigen Eingang ertasten können. Ähnliches sagt man ja auch zu den „Doors of Dublin“.

Natürlich war die Familie Fugger zu ihrer damaligen Zeit unfassbar reich. Auf heutige Zeit umgerechnet wären es unglaubliche 354 Milliarden Euro. Ich bin mir mit Jakob Fugger einig, dass man damit die älteste Sozialsiedlung der Welt schon betreiben kann.

Was könnten die heutigen reichen Leute mit ihrem Geld noch alles Gutes tun?

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